Shelia Fisher
Mein Name ist Silke Fischer und ich schreibe unter dem Pseudonym Shelia Fisher (mein Name ins Englische übersetzt).
Ich wurde im Jahr 1967 geboren und habe nach der Schulausbildung ein Studium für Betriebswirtschaft absolviert.
Bis zur Geburt meiner mittlerweile erwachsenen Tochter Tiffany arbeitete ich im Vorstand eines Wohnungsunternehmens. Danach übernahm ich die finanziellen Belange im Familienunternehmen.
Seit dem Umzug an den Niederrhein manage ich erneut den kaufmännischen Bereich in einem kleinen Unternehmen und arbeite heute noch dort.
Interview mit Shelia Fisher
Zu allererst möchten wir wissen, wie alles begonnen hat. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe bereits als Kind meine Eltern mit meiner Lesesucht zum Wahnsinn getrieben. Später schrieb ich kleine Geschichten; das waren meistens Märchen. Wirklich angefangen an einem Roman zu schreiben, habe ich erst, als meine Tochter in die Pubertät kam und ich einen Ausgleich brauchte.
In welchem Genre schreibst du?
Thriller und romantische Thriller. Seit neuestem auch Liebesromane, obwohl ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, eine Story zu beenden, worin alle Protagonisten überleben.
Was hat sich seitdem an der Bedeutung des Schreibens für dich verändert?
Dass ich zum Schreib-Junkie geworden bin und ich mich bereits nach kurzer Zeit auf Entzug befinde, sollte ich keine Zeit für meine Sucht haben.
Was hast du dazu gelernt?
Persönlich war es anfangs eine Reise mit ungewissem Ausgang.
Die Zweifel, die mich plagten, hielten lange an und trieben mich gleichzeitig voran, nicht aufzugeben und an mich und meine Fähigkeiten zu glauben. Außerdem musste ich als ungeduldiger Mensch plötzlich lernen, gelassen zu bleiben, abzuwarten und meine innere Spannung auszuhalten. Mit der Zeit bin ich tatsächlich ruhiger geworden und das tut nicht nur mir gut, sondern meiner Umwelt ebenfalls.
Fachlich bin ich durch die vielen Recherchen zu den einzelnen Themen (illegaler Kunsthandel und die Problematik um die sogenannten Blutdiamanten) auf einem ganz anderen Level angekommen. Durch das Schreiben habe ich die Chance erhalten, manche Dinge – verpackt in einer spannenden Story – aufzuzeigen.
Woher nimmst du die Ideen aus deinen Büchern?
Ich erkläre es einmal an einem Beispiel: auf meinem Balkon steht ein großer Blumentopf mit blühenden Lavendel darin. Bei einer Tasse Kaffee hat sich mein Blick darin verfangen und automatisch verbinde ich mit der Pflanze das Land Frankreich. Irgendwann habe ich mal einen Beitrag über die riesigen Lavendelfelder dort gesehen. Wenige Zeit später kommt mir ein verträumtes kleines Dorf in den Sinn und schon spinne ich den Gedanken weiter, dass man dort vielleicht eine verzwickte Liebesgeschichte entstehen lassen könnte. Verrückt. Aber so in der Art sind alle meine Romane entstanden.
Wer oder was inspiriert dich?
Das kann eine Blume, ein Mensch, ein Beitrag oder ein Film sein. Ich brauche nur einen kleinen Anstoß und schon beginnt es in meinem Kopf zu arbeiten – siehe vorherige Frage.
Meine Ideen bespreche ich dann mit meiner Tochter und zusammen kreieren wir die Protagonisten.
Was ist dein Lieblingszitat?
Das ist von Marie Curie:
Träume dir dein Leben schön und mache aus diesen Träumen eine Realität.
Was liest du selbst gern?
Zeitlich ist es schwer geworden noch andere Bücher zu lesen. Allerdings bin ich ein großer Bewunderer von Autoren, die historische Romane schreiben, denn mittlerweile weiß ich, was für eine Arbeit nur allein in der Recherche steckt.
Was bedeutet es für dich, ein Self-Publisher zu sein?
Auf der einen Seite grenzenlose Freiheit, denn ich unterliege keinem Trend, das heißt: ich darf schreiben, was ich für wichtig halte. Anderseits fehlt oft die Anerkennung der Verlage, der Leser oder anderer Autoren. Außerdem ist man als Self-Publisher für das gesamte Marketing verantwortlich, was mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden ist.
Was ist die größte Schwierigkeit am Autor-Sein?
Dass ich viel zu wenig Zeit zum Schreiben habe – dafür aber viele Ideen in meinem Kopf herumschwirren, die ich gerne umsetzen würde. Den finanziellen Aspekt lasse ich einfach mal außen vor, denn nur 3% aller deutschen Autoren können von ihrer Leidenschaft leben. Deshalb habe ich, wie viele andere Autoren auch, noch einen sogenannten „Brotjob“. Dort jongliere ich mehr mit Zahlen als mit Buchstaben.
Und abschließend: wo geht die Reise noch hin?
Ich wünsche mir, dass mich meine Leser weiterhin auf meiner Buchstaben-Reise in verschiedene Länder mit unterschiedlichen Protagonisten begleiten.